NEBourhoods-Konferenz auf der 19. Architekturbiennale in Venedig

27 Juni 2025. In Venedig über Nachhaltigkeit sprechen: Das ist symbolträchtig, steht doch die Stadt seit über tausend Jahren für die Schönheit ihrer Baukunst – ist heute aber gefährdet durch den Klimawandel, den Anstieg des Meeresspiegels, Massentourismus und Seeverkehr. Ein Hoffnungszeichen setzt die 19. Architekturbiennale in der Lagunenstadt. Unter dem Titel „Intelligens: Natural.Artificial.Collective.“ werden in diesem Jahr Lösungsansätze für nachhaltiges Bauen aus natürlicher und künstlicher Intelligenz sowie der kollektiven Innovationskraft versammelt, um der Klimakrise entgegenzuwirken.
Das Neue Europäische Bauhaus (NEB) wiederum hat eine Bewegung für die Transformation Europas zum klimaneutralen Kontinent initiiert. Was lag näher, als das Projekt NEBourhoods, eines der ersten sechs Leuchtturmprojekte des Neuen Europäischen Bauhauses nach Venedig zu tragen? Im Rahmenprogramm der Biennale fand Ende Juni die Konferenz „Creating NEBourhoods Together: Regenerative Transformation“ statt und die Werte des NEB „Sustainable, Beautiful, Together“ wurden in Bezug zum Biennale-Titel gesetzt. “To face a burning world, architecture must harness all the intelligence around us”, so Carlo Ratti, Kurator der Architekturschau.
Nicola Borgmann, Leiterin des Kommunikationsteams für NEBourhoods sowie Mitglied des Kuratorenteams des Deutschen Pavillons, und Werner Lang, NEBourhoods Founding Partner und Vice President for Sustainable Transformation der TU München, eröffneten die Konferenz im Arsenale und betonten die Dringlichkeit eines holistischen Nachhaltigkeitsverständnisses. Die Projektleiterin Sylvia Pintarits führte in die Grundsätze des Neuen Europäischen Bauhaus ein und erläuterte das NEBourhoods-Gesamtprojekt mitsamt seinen Bezügen zur Integrierten Stadtentwicklung der Stadt München. Über Placemaking mit ko-kreativen Prozessen, in die auch Künstler und Kreative eingebunden sind, berichteten Christina Schepper-Bonnet, die Leiterin der NEBourhoods-Ko-Kreation aus dem Team Kreativ München, und Michaela Busenkell als stellvertretende Projektleiterin.
Drei Maßnahmen wurden exemplarisch erörtert. Christine Jakoby vom Studio Animal Aided Design stellte die Toolbox für die Inklusion von Wildtieren und die Planung ihrer Habitate in urbanen Quartieren vor. Charlotte Poppa vom Handlungsraummanagement des Planungsreferates präsentierte Nachbarschafts-Hubs mit Sharing-Tools. Johannes Staudt und Carsten Schade, erläuterten ihre an der TUM entwickelte Methodik, um leer stehenden Baubestand für Bedarfe des Stadtviertels umzunutzen und umzubauen.
In der Intensität der finalen Diskussion zeigte sich das große Interesse des Publikums an nachhaltigen und inklusiven Umsetzungen in der Stadtentwicklung. Mit dem Neuen Europäischen Bauhaus wie auch dieser Biennale werden wichtige Zeichen gesetzt. Durch die Zusammenarbeit vieler weiterer Initiativen, Institutionen und Akteure wird hoffentlich auch Venedig, die fragile Stadt überdauern.









